Linguistique de l’écrit

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Livre | Chapitre

223929

Religionskritik und utopische Revolution

Peter C. Ludz

pp. 103-122

Résumé

Die folgenden Überlegungen1 sollen einen Beitrag geben zur Anthropologie von Karl Marx im Rahmen seines Begriffs von Kritik und insbesondere Kritik der Religion. Die prometheisch-utopische Totalität, auf die der Kritikbegriff Marx notwendig hinführt, bedeutet sie Vollendung oder Destruktion des geschichtlichen Menschen am Rande der Geschichte? Diese Frage steht mit Hegels Ringen um die Bedingungen der Möglichkeit der Freiheit des Menschen im Institutionengeflecht der bürgerlichen Gesellschaft und der Anthropologisierung und Subjektivierung der Theologie durch class="EmphasisTypeItalic ">Feuerbach im Zusammenhang. Wenn die religionskritischen Ansätze Hegels, Feuerbachs und Marxens verglichen werden, ist es wohl möglich, ihr fundamentales Problem als Spannung zwischen »Institution« und »Subjektivität«, »Verdinglichung« und »Subjektivität« oder auch »Institution« und »Ereignis« zu bezeichnen—sofern dem Kampf des Menschen in der entfremdeten Gesellschaft, in der er zugleich aufgehoben und verloren ist, theologisch immer ein Moment des »Ereignisses« innewohnen mag. Diese Spannung fügt das hier anstehende Problem ein in den größeren Rahmen einer Wissenssoziologie der Religionskritik bzw. der Marxschen Anthropologie. Darüber hinaus mögen die hier aufgeworfenen Fragen als erste Überlegungen zur Klärung der Bedingungen der Möglichkeit einer immanent in sich geschlossenen sozialistisch-kommunistischen Lehre vom Menschen und dessen positivem oder negativem Verhältnis zur Transzendenz von Belang sein.

Détails de la publication

Publié dans:

Ludz Peter C. (1976) Ideologiebegriff und marxistische Theorie: Ansätze zu einer immanenten Kritik. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 103-122

DOI: 10.1007/978-3-322-83715-8_5

Citation complète:

Ludz Peter C., 1976, Religionskritik und utopische Revolution. In P. C. Ludz Ideologiebegriff und marxistische Theorie (103-122). Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.