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Methodologische Versuche über die Begriffe von Ferdinand Tönnies Philosophisch-anthropologische Grundlagen einer künftigen Analyse
pp. 107-130
Résumé
Es gibt ein Problem, das in der Zeit der Kritik und der Krisis bearbeitet und letztlich auch gelöst werden muß. Es ist die Beziehung eines verselbständigten theoretischen Überbaus zur anthropologischen Basis und der anthropologischen Basis zum Überbau. Als anthropologische Basis wird hier das Material bezeichnet, das lebendig: aus den Erfahrungen und den Erlebnissen und darüber hinaus aus unserem Verständnis der Welt und auch aus unserem Selbstverständnis entsteht. Die Beziehung liegt einerseits darin, daß der verselbständigte Uberbau die anthropologische Basis unterdrückt und nach seinen Vorgaben umformt, andererseits darin, daß die anthropologische Basis wiederum den Überbau — z.T. auch nachhaltiger, d.h. entgegen eigenen besseren Einsichten — bestimmen kann. Unser dualistisches Selbstverständnis, z.B. im Sinne eines psychosomatischen Dualismus, ist der Grund für viele Theorien und Theorieversuche — für einen Überbau also —, welche wiederum den Dualismus auch in unserem Selbstverständnis reproduzieren und verewigen.
Détails de la publication
Publié dans:
Clausen Lars, Schlüter Carsten (1991) Hundert Jahre "Gemeinschaft und Gesellschaft": Ferdinand Tönnies in der internationalen Diskussion. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 107-130
DOI: 10.1007/978-3-663-01367-9_5
Citation complète:
Tsioli Hero, 1991, Methodologische Versuche über die Begriffe von Ferdinand Tönnies Philosophisch-anthropologische Grundlagen einer künftigen Analyse. In L. Clausen & C. Schlüter (Hrsg.) Hundert Jahre "Gemeinschaft und Gesellschaft" (107-130). Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.