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Bezugssysteme von Gattungstheorie und Gattungsforschung
pp. 221-251
Résumé
Der analytischen Literaturwissenschaft werden Arbeiten zugerechnet, die in besonderer Weise darum bemüht sind, grundlegende Standards wissenschaflichen Arbeitens einzuhalten. Der Literaturwissenschaft gebührt Vertretern des Ansatzes zufolge kein Sonderstatus gegenüber anderen wissenschaftlichen Disziplinen: Gelungene Arbeiten erkennt man unter anderem daran, dass sie ihre Ergebnisse auf nachvollziehbare und rational kritisierbare Weise erzielen. Da die analytische Literaturwissenschaft in rein formaler Weise bestimmt ist, kann sie im Rahmen der Interpretation, Klassifikation, literaturgeschichtlichen Einordnung etc. mit inhaltlichen Annahmen anderer Ansätze kombiniert werden. So können beispielsweise sozialgeschichtlichen, hermeneutischen oder feministischen Annahmen verpflichtete Arbeiten durchaus zur analytischen Literaturwissenschaft hinzugerechnet werden — vorausgesetzt, sie werden den fraglichen Standards gerecht. Hervorgegangen ist die analytische Literaturwissenschaft aus den Verwissenschaftlichungsbestrebungen, die in der deutschen Literaturwissenschaft in den 1970er Jahren stattgefunden haben.
Détails de la publication
Publié dans:
Zymner Rüdiger (2010) Handbuch Gattungstheorie. Stuttgart, Metzler.
Pages: 221-251
DOI: 10.1007/978-3-476-00509-0_7
Citation complète:
Köppe Tilmann, Kindt Tom, 2010, Bezugssysteme von Gattungstheorie und Gattungsforschung. In R. Zymner (Hrsg.) Handbuch Gattungstheorie (221-251). Stuttgart, Metzler.