Der Journalist ist ein Teil der Gesellschaft, in der er lebt und über die er schreibt. Strittig kann nur sein, ob und wie er sie zu verändern vermöge. Seit sich der Typus des Journalisten herausgebildet hat, der mit großer Allgemeinbildung und aus der Vollmacht seines Gewissens zu handeln glaubt oder vorgibt, ist er von der verbreiteten Meinung begleitet, er verderbe diese Gesellschaft eher, als daß er sie reinige und erstrebenswerten Zielen entgegenführe. Beifall also findet er nur als Buhier um die Publikumsgunst. Das hieße, daß den Lichtgestalten der Aufklärung wie Lessing und Claudius schon bald Nachfolger erwachsen wären, die nichts mehr mit der ihnen anvertrauten Mission anzufangen gewußt hätten.