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Textstruktur und referentielle Bewegung (1992)
pp. 155-176
Résumé
Er unterliegt gewissen globalen Beschränkungen, die sich daraus ergeben, daß die Äußerungen in ihrer Gesamtheit Ausdruck einer komplexen Informationsstruktur, einer Gesamtvorstellung, wie wir es nennen wollen sind, die in einer bestimmten Kommunikationssituation für eine bestimmte Zuhörerschaft sprachlich vermittelt werden soll. Die Komponenten, aus denen die jeweilige Gesamtvorstellung aufgebaut ist und die Relationen, die zwischen diesen Komponenten bestehen, können unterschiedlicher Natur sein. So liegt zum Beispiel einem Richterspruch eine Gesamtvorstellung zugrunde, deren Komponenten — die Fakten des jeweiligen Falles, generelle juristische Aussagen, frühere Urteile, etc. — durch logische Relationen miteinander verbunden sein sollten. Eine Gesamtvorstellung, die einer Erzählung zugrunde liegt, besteht dagegen aus einer Anzahl singulärer Ereignisse, die zeitlich miteinander verknüpft sind.1 Wieder andere konzeptuelle Vorstellungen werden beispielsweise in einer Zimmerbeschreibung umgesetzt, deren wesentliche Bestandteile physikalische Objekte bilden, die in eine räumliche Relation zueinander gesetzt werden. Die besonderen Merkmale der Gesamtvorstellung einerseits und der kommunikative Zweck, den ein Sprecher mit einem bestimmten Text verfolgt, andererseits, bringen spezifische Beschränkungen für den Gesamtaufbau eines Textes mit sich.
Détails de la publication
Publié dans:
Klein Wolfgang (2015) Von den Werken der Sprache. Stuttgart, Metzler.
Pages: 155-176
DOI: 10.1007/978-3-476-05420-3_7
Citation complète:
Klein Wolfgang, 2015, Textstruktur und referentielle Bewegung (1992). In W. Klein Von den Werken der Sprache (155-176). Stuttgart, Metzler.