Linguistique de l’écrit

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Livre | Chapitre

215330

Karl Mannheim und das Problem der historischen Zeit

Klaus Lichtblau

pp. 353-359

Résumé

Karl Mannheim hatte wiederholt darauf hingewiesen, daß sich zentrale Motive seiner Wissenssoziologie der Erfahrung des Historismus verdanken. Für ihn war es deshalb selbstverständlich, daß auch die verschiedenen Varianten der modernen Soziologie von den sozialen und weltanschaulichen Strömungen ihrer Zeit geprägt waren. Der von Mannheim als unvermeidbar angesehene Kampf der modernen Weltanschauungen um die Meinungsführerschaft war insofern nicht nur Gegenstand seiner wissenssoziologischen Arbeiten, sondern zugleich eine zentrale Herausforderung für sein eigenes Projekt einer wissenssoziologischen Zeitdiagnose. Wie alle modernen Weltanschauungen mußte sich auch seine Wissenssoziologie gegenüber konkurrierenden Weltdeutungen bewähren. Mannheim zufolge kann dabei diejenige Theorie als die adäquateste betrachtet werden, die den umfassendsten Blick auf eine gegebene historische Konstellation ermöglicht.

Détails de la publication

Publié dans:

Lichtblau Klaus (2011) Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 353-359

DOI: 10.1007/978-3-531-93235-4_21

Citation complète:

Lichtblau Klaus, 2011, Karl Mannheim und das Problem der historischen Zeit. In K. Lichtblau Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung (353-359). Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.