Linguistique de l’écrit

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142041

Résumé

Gustav G. Spet (1879-1937), der Hauptrepräsentant einer phänomenologischen Bewegung in Russland, entfaltet hier eine Problemgeschichte hermeneutischer Fragestellungen. Auf genauem Quellenstudium beruhend, setzt sie in der Antike, vor allem bei Origenes und Augustinus, ein und führt über die biblische Hermeneutik der beginnenden Neuzeit bis zu neueren Theorien des Verstehens bei Schleiermacher, Boeckh, Droysen und Dilthey. Das wissenschaftsgeschichtlich Neue dieses 1918 in Moskau verfassten Textes ist darin zu sehen, dass hermeneutische Konzeptionen in ihrer Ausgewiesenheit auf semiotische Erkenntnisse ausgelegt werden. Darüber hinaus entwirft Spet eine hermeneutisch orientierte Phänomenologie, in der eine korrelative Analyse von Verstehensakten und der diesen entsprechenden Zeichengebilden durchgeführt wird. Die dieser Übersetzung zugrunde liegende russische Originalfassung erscheint seit 1989 erstmals i Moskauer Jahrbuch „Kontekst“. Dies dokumentiert die zentrale Rolle, die Gustav G. Spets phänomenologische Philosophie in der heutigen philosophischen Diskussion Russlands spielt. Von besonderem Interesse für den westlichen Leser ist die Art und Weise, in der Spet, den Husserls selbst als einen seiner bemerkenswertesten Schüler bezeichnet hat, die Bewusstseinsphilosophie transformiert, indem er Fragen der Hermeneutik und Semiotik ins Zentrum ihres Interesses stellt.

Détails de la publication

Maison d'édition: Alber

Lieu de publication: Freiburg-München

Année: 1993

Pages: 318

Collection: Orbis phaenomenologicus

ISBN (hardback): 978-3-495-47752-6

Citation complète:

Špet Gustav, 1993, Die Hermeneutik und ihre Probleme. Freiburg-München, Alber.