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Denotationen und Konnotationen des Realismusbegriffs in Literaturtheorie, Bildtheorie und Ästhetik
pp. 71-109
Résumé
Von Döblins Sander-Lesart als Fotograf eines quasisoziologischen oder sozialphilosophischen Universalien-Realismus ausgehend, wurden im vorangegangenen Kapitel philosophiehistorische Stadien der Entwicklung des Konzepts von Allgemeinbegriffen betrachtet, denen Wirkmächtigkeit in Natur, Geschichte und Gesellschaft zugesprochen wird. Benjamins Theorie der Wirklichkeit in allegorisch lesbarer Darstellung, die danach betrachtet wurde, oszilliert zwischen philosophischem Realismus und Medienmaterialismus; sie steht singulär innerhalb der kunst- und literaturtheoretischen Debatten ihrer Zeit. Die Betrachtung verschiedener Realismuskonzepte in Literatur und bildender Kunst, die sich nun hier anschließt, verfolgt ein ähnliches Interesse. Es wird darum gehen zu rekonstruieren, was Döblin angesichts der Fotografien von Sander als eine »Allgemeinheit« bezeichnet hat, »die sich real und wirksam [...] erweist«. Es geht mithin um eine Variation der überlieferten kunst- und literaturtheoretischen Frage, wie sich – um es nochmals mit Döblins Worten zu sagen – die »Kollektivkraft der menschlichen Gesellschaft, der Klasse, der Kulturstufe« in der darstellenden Sprach- und Bildkunst Ausdruck verschafft.
Détails de la publication
Publié dans:
Schweppenhäuser Gerhard (2018) Revisionen des Realismus: zwischen Sozialporträt und Profilbild. Stuttgart, Metzler.
Pages: 71-109
DOI: 10.1007/978-3-476-04628-4_4
Citation complète:
Schweppenhäuser Gerhard, 2018, Denotationen und Konnotationen des Realismusbegriffs in Literaturtheorie, Bildtheorie und Ästhetik. In G. Schweppenhäuser Revisionen des Realismus (71-109). Stuttgart, Metzler.