Livre | Chapitre
Vom Hörerverhalten und der Stille
pp. 39-51
Résumé
Als in Deutschland die ersten Institute für Rundfunkkunde errichtet wurden, erhob sich die Frage, ob diese neue Wissenschaft als "Publizistik" oder als "Kulturwissenschaft" zu betreiben sei. Wie bei jeder jungen Wissenschaft hatten sich nämlich sofort verschiedene Forschungsrichtungen gebildet, und so unterstrich die eine das Pädagogische, die andere das Psychologische, manche betonten das Linguistische oder das Folkloristische und wieder andere das Historische, das Politische oder das Soziologische. Beim C. E. R. wurde von jeher darauf geachtet, die Gebiete der diversen Forschungsgruppen streng voneinander getrennt zu halten, obwohl es keiner Wissenschaft versagt werden sollte, gegebenenfalls auch die Erkenntnisse eines benachbarten Wissensgebietes auszuwerten. Man muß sich nur davor hüten, die Grenzen so zu verwischen, daß die Forschungsrichtung Opfer der Verwirrung wird. Deshalb bestehen beim C. E. R. Forschungsgruppen, die sich in fünf Hauptrichtungen bewegen: Elektroakustik, Phonetik, Psychologie, Ästhetik und Soziologie. So lauten die Direktiven für die Gruppe "Psychologie", "den Einfluß von Tönen (Geräuschen, Worten, Musik) auf den Hörer zu studieren. Serien von Testen und Fragebogen sollen ermöglichen, die Koeffizienten von Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder Gemütszustand zu berechnen.
Détails de la publication
Publié dans:
Silbermann Alphons (1954) Musik, Rundfunk und Hörer: Die soziologischen Aspekte der Musik am Rundfunk. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 39-51
DOI: 10.1007/978-3-663-02711-9_3
Citation complète:
Silbermann Alphons, 1954, Vom Hörerverhalten und der Stille. In A. Silbermann Musik, Rundfunk und Hörer (39-51). Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.