Linguistique de l’écrit

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Livre | Chapitre

205175

Neue Wege zu Aristoteles

Martin Heidegger

Thomas Gutschker

pp. 13-52

Résumé

Wenn Martin Heidegger hier am Anfang einer Untersuchung des aristotelischen Diskurses im politischen Denken des 20. Jahrhunderts steht, sind vorweg einige klärende Hinweise angebracht, um Mißverständnisse und fehlgeleitete Erwartungen zu vermeiden. Seit Alexander Schwans Abhandlung von 1965 sind eine Reihe von Studien zu Heideggers politischer bzw. praktischer Philosophie erschienen, die in ihrer Mehrzahl zu sehr kritischen Ergebnissen kommen. Heideggers nationalsozialistisches Engagement läßt nicht nur die vollzogene »Kehre« in einem zweifelhaften Licht erscheinen,1 sondern wirft auch Schatten zurück auf ">Sein und Zeit (SZ).2 Selbst Interpreten, die positive Ansätze in Sein und Zeit3 bzw. im Spätwerk4 herausstellen, sehen sich gehalten, diese mit Blick auf die Rektoratszeit von 1933/34 zu relativieren bzw. sie ausdrücklich davon abzuheben. Gerade durch die Ende der achtziger Jahre neu entflammte Debatte über Heideggers politischen Irrweg stellt das Rektoratsjahr den Dreh- und Angelpunkt fast aller Analysen dar.5 In der vorliegenden Arbeit können die Ergebnisse und Positionen dieser Forschungen nicht weiter behandelt werden. Statt dessen geht es darum, einen Fokuswechsel vorzunehmen und Heideggers Bedeutung für das politische Denken und die praktische Philosophie im 20. Jahrhundert über das inzwischen erschienene Frühwerk zu erschließen.6

Détails de la publication

Publié dans:

Gutschker Thomas (2002) Aristotelische Diskurse: Aristoteles in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Stuttgart, Metzler.

Pages: 13-52

DOI: 10.1007/978-3-476-05252-0_2

Citation complète:

Gutschker Thomas, 2002, Neue Wege zu Aristoteles: Martin Heidegger. In T. Gutschker Aristotelische Diskurse (13-52). Stuttgart, Metzler.